Gotha. In der ersten Etage des Augustinerklosters gibt es seit 2009 die Begegnungsstätte „Liora“. Dort hat Petra Lange, die ehrenamtliche Köchin, am Freitag Grießbrei mit Apfelmus gekocht. Der kommt gut an bei den Gästen.
In der Regel sind es pro Tag etwa fünfzig Erwachsene und zwanzig Kinder, die den Eingang in der Klosterstraße links neben dem Glockenturm hinein gehen. An diesem Freitag sind fast alle Plätze besetzt. Beim Kochen sind noch vier Helfer dabei, die an einer Arbeitsgelegenheits-Maßnahme des Jobcenters Gotha teilnehmen. Über deren Mitarbeit freut man sich sehr, war von Simone Lamperti von der Freiwilligenagentur des Diakoniewerkes Gotha zu hören.
Aber es gibt noch etwas anderes als Essen und Gespräche für Menschen, die, wie es offiziell heißt, in finanzieller und sozialer Armut leben.
Rosemarie Schmack-Siebenlist-Hinkel, die Kuratorin der Thüringer Stiftung Familiensinn, bringt einen symbolischen Scheck über 500 Euro. Sie tut dies allerdings in Auftrag einer anderen Stiftung, der „Town & Contry Stiftung“, für die sie als ehrenamtliche Botschafterin tätig ist.
Town & Country ist bundesweit tätig und wird in diesem Jahr 255 000 Euro für benachteiligte Kinder ausreichen. Das Geld für Liora gibt es bereits für die erfolgreiche Bewerbung für den dritten Town & Country- Stiftungspreis, der mit 5000 Euro dotiert ist. Bundesweit haben sich 364 soziale Projekte erfolgreich beworben, 67 davon aus Thüringen. Und in jedem Bundesland wird ein Sieger von einer Jury bestimmt. Das Sieger-Projekt erhält dann noch einmal 5000 Euro. Die Jury wird schon am 24. August tagen, doch bekannt gegeben wird der Gewinner erst am 27. November zur Gala der Stiftung.
Generell gefördert werden gemeinnützige Einrichtungen, Vereine, Organisationen und Projekte, die sich für benachteiligte Kinder einsetzen, teilte die Stiftung mit. Allerdings muss auch bei den Projekten immer die Gemeinnützigkeit nachgewiesen sein, war aus der Stiftung zu erfahren. Reine Privatinitiativen sind deshalb nicht dabei.
Petra N‘guni leitet das Kinderprojekt der Begegnungsstätte Liora seit zwei Jahren. Spiel und Bastelangebote gibt es dort am Nachmittag. Außerdem die für die Kinder so wichtige Hausaufgabenhilfe, die sieben bis acht Jugendliche aus den umliegenden Schulen ehrenamtlich geben. Erst vor kurzem erhielt das Kinderprojekt Musikinstrumente über eine Spende. Deshalb gibt es auch manchmal Hausmusik in der Begegnungsstätte. Und im Sommer geht es, wie zum Beispiel am Freitag, auch mal ins Freibad. Dies finanziert die Aktion „Kindern Urlaub schenken“ der Diakonie Mitteldeutschland.
Mit dem Kinderprojekt sei die Liora-Begegnungsstätte genau richtig unter den Bewerbungen für den Preis, erklärte Schmack-Siebenlist-Hinkel anlässlich der Scheckübergabe.
Quelle: www.thueringer-allgemeine.de